Entzündungen im Inneren des Zahns können extreme Schmerzen verursachen, in diesen Fällen ist eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt zu empfehlen. Aber was genau ist eine Wurzelbehandlung eigentlich und wie kann sie den Zahn retten?
Vor allem bei Kindern versucht der Zahnarzt den natürlichen Zahn durch eine Wurzelbehandlung zu erhalten. © stacey_newman – Istockphoto.com
Manchmal kommt es vor, dass sich das Gewebe im Inneren des Zahns entzündet. Wenn beispielsweise der Zahn abgebrochen ist und das so genannte Zahnmark offen liegt, können sich Bakterien ansiedeln und es kommt zu einer schmerzhaften Entzündung. Dabei schwillt das Gewebe an und drückt auf den Nerv im Zahn. Fachmedizinisch wird die Entzündung des Gewebes im Zahninnenraum als „Pulpitis“ bezeichnet. Wird eine Pulpitis nicht behandelt, kann die Zahnwurzel vereitern und Bakterien wandern bis in den Kieferknochen. Fortgeschrittener Karies ist ein weiterer, sehr häufiger Grund für eine Wurzelbehandlung. Denn Karies zersetzt den Zahn und auch in diesem Fall liegt das Zahnmark offen. Das Zahnmark besteht aus Nerven und Blutgefäße, die sich in den Kanälen der Zähne befinden.
Jeder Zahn hat einen oder mehrere Kanäle. Bei Wurzelbehandlungen wird zunächst ein Loch in den Zahn gebohrt und die Blutgefäße und Nerven werden entfernt. Der Kanal wird nach der Wurzelbehandlung vom Zahnarzt desinfiziert und der nun entstandene, leere Raum wird mit Füllmaterial dicht verschlossen. Eine Wurzelbehandlung kann sich dabei über drei bis sieben Sitzungen erstrecken (Details finden Sie hier). Normalerweise wartet der Zahnarzt bis zu sechs Wochen, bis er den Zahn endgültig verschließt. Dieser Zeitpunkt ist erreicht, wenn der Zahn nicht mehr schmerzt.
Bei einer Wurzelbehandlung wird ein lebender Zahn zu einem toten Zahn, denn er enthält keine Nerven und Blutgefäße mehr, die ihn nähren können. Ziel der Wurzelbehandlung ist es, einen Zahn zu retten, ohne dass ein Implantat nötig wird. Es ist individuell verschieden, ob dieser Versuch funktioniert. Bei einigen Menschen verfärbt sich der Zahn nach einer Wurzelbehandlung oder bricht schnell ab, was natürlich – vor allem im vorderen Gebiss – kein schönes Bild abgibt. Dann muss der Zahn gezogen werden und ein künstlicher Zahn wird nötig. In der Regel hat der Patient nichts mehr zu befürchten, wenn zwei Jahre nach der Wurzelbehandlung der Kieferknochen an der Wurzelspitze intakt ist. Eine Wurzelbehandlung ist meist die letzte Möglichkeit einen Zahn zu retten und zu erhalten, ohne dass er Schmerzen bereitet.