Das Rauchen aufzugeben, ist ein schwieriges Unterfangen. Besonders den Deutschen fehlt es an Motivation den Glimmstängel aus den Händen zu legen und eine Raucherentwöhnung zu beginnen. Eine Umfrage mit 10.259 Rauchern in 17 EU-Ländern konnte diesen Fakt belegen. Denn nur 38% der deutschen Raucher waren bereit für eine Raucherentwöhnung. Damit belegt Deutschland die hinteren Plätze, obwohl allein in Deutschland 382 Menschen pro Tag an den Folgen des Nikotinkonsums sterben.
Was die Raucherentwöhnung so schwierig macht, ist die Wirkungsweise von Nikotin. Es reagiert mit entsprechenden Rezeptoren im Gehirn, die sich durch das Nikotin öffnen und den Glücksstoff Dopamin freisetzen. Diese Rezeptoren öffnen sich eigentlich für Acetylcholin, da Nikotin diesem Neurotransmitter sehr ähnlich ist, sorgt auch er für die Freisetzung von Dopamin und dem damit einher gehenden Hochgefühl. Das Belohnungssystem im Gehirn wird wie beim „harten“ Drogenkonsum, wie z.B. Kokain angekurbelt. Viele Menschen belohnen sich deswegen auch mit dem Genuss einer Zigarette nach anstrengenden Arbeiten. Schon allein das Ritual eine Zigarette anzuzünden und zu rauchen, setzt Dopamin frei. Von daher ist eine Raucherentwöhnung sehr schwer, da man auf das Glücksgefühl nicht verzichten möchte. Entzugserscheinungen wie Schlaflosigkeit, depressive Stimmung oder Schüttelfrost schrecken viele Raucher vor der Raucherentwöhnung ab.
Bei der Raucherentwöhnung gibt es zahlreiche Methoden. Entweder geht man bei der Raucherentwöhnung radikal vor und gibt das Rauchen von einem auf den anderen Tag auf oder man reduziert den Konsum schrittweise. Damit die Entzugserscheinungen abgeschwächt werden, werden oft nikotinersetzenden Mittel bei der Raucherentwöhnung angewendet. Darunter fallen zum Beispiel Nikotinpflaster, welche in kleinen Dosen Nikotin abgeben. Weitere Mittel zur Raucherentwöhnung als Nikotinersatztherapie sind: Nikotinkaugummis, Nikotininhaler, Nikotinnasensprays oder Nahrungsergänzungsmittel wie Kräuterzigaretten sowie homöopathische Mittel. Außerdem gibt es Mittel zur Raucherentwöhnung, die die Acetylcholinrezeptoren blocken, damit das Dopamin nicht freigesetzt werden kann. Manchmal helfen auch natürliche Heilmethoden wie Akupunktur. Jedoch ist keine Methode der Raucherentwöhnung wirksam, wenn man nicht wirklich aufhören möchte. Sich halbherzig vorzunehmen dem Rauchen ein Ende zu setzen, ist meist ein haltloser Vorsatz. Wenn man jedoch bedenkt, dass der regelmäßige Nikotinkonsum die Lebenserwartung um 10 bis 23 Jahre sinken lässt, sollte man den Glimmstängel beiseite legen und kompromisslos mit der Raucherentwöhnung beginnen. Dabei macht es Sinn einen Arzt zu konsultieren.