Hilfe gegen Nagelpilz

Die Pilzinfektion der Finger- oder Fußnägel, auch Onychomykose, tritt am häufigsten als Folge einer Fußpilzinfektion und somit eher an den Füßen auf. Verantwortlich dafür ist der Fadenpilz, seltener ein Hefe- oder Schimmelpilz. Unbehandelt wandert er immer tiefer in den Nagel und zerstört ihn womöglich komplett, außerdem schmerzt er an bestimmten Stellen und kann die Füße beim Gehen und die Hände als Werkzeug erheblich beeinträchtigen.

Wer ist gefährdet?

Durch winzigste Verletzungen und Risse am Nagel können Bakterien und Viren problemlos in den Nagel eindringen. Neben dem „erweiterten Fußpilz“ als Grund gibt es weitere Risikofaktoren bzw. -gruppen:

  • schlechte Durchblutung bzw. Durchblutungsstörungen, schwaches Immunsystem → besonders bei älteren Personen oft der Fall
  • Diabetiker
  • Schwitzen im Schuh: warme, aufgeweichte Haut begünstigt Entstehung, z.B. bei Sportlern, Bauarbeitern, Bergleuten
  • Ansteckung durch Kontakt mit den Erregern an abgefallenen Hautschuppen: Bäder, Sauna, Fitnessstudio, Duschen → wo man barfuß läuft

Anzeichen

  • Verfärbung der Nägel
  • Brüchigkeit
  • Abspaltung einzelner Nagelschichten
  • entzündetes Nagelbett

Ausbreitung

Die Fadenpilze, auch Dermatophyten, lieben es feucht und warm und leben vom Keratin, der Hornsubstanz auf Haut, Haaren und Nägeln. Sie befallen zuerst den vorderen Rand des Nagels. Die Pilzsporen breiten sich dann weiter aus und verändern die Struktur der Nagelplatte. Das Kreatin wird allmählich aufgelöst, es entstehen Hohlräume, die durch weiße Flecken oder Streifen erkennbar sind. Es kann auch eine weißlich bis gelbbraune Verdickung der Nägel auftreten.
Ein Hefepilzbefall setzt am Nagelwall an, also dort, wo der Nagel herauswächst. Die Nägel werden rau und brüchig, die Nagelplatte kann sich lockern und teilweise vom Nagelbett abheben.

Behandlung

Bei Unsicherheit sollte beim Arzt ermittelt werden, um welche Pilzart es sich handelt, denn es sind z.T. unterschiedliche Behandlungsmethoden erforderlich. Um die Pilzart festzustellen, wird eine Nagelprobe entnommen und eine Pilzkultur angelegt.
Welche Behandlung angewendet wird, hängt auch davon ab, wie tief der Pilz sitzt: ist er noch nicht so ausgebreitet und sind so nur oberflächliche Schichten betroffen, können Lacke und Tinkturen zum Aufstreichen auf die Nägel verwendet werden. Viele Antymykotika (Antipilzmittel) können rezeptfrei in der Apotheke erworben werden.
Ist der Pilz bis ins Nagelbett vorgedrungen, wird er immer wieder mitwachsen, selbst wenn die sichtbaren Stellen (z.B. durch nagelschichtauflösende Salben oder Abfräsen) entfernt wurden. Hier hilft eine Tablettenbehandlung, die den Pilz über die Blutbahn abtötet.

Generell gilt: Geduld haben! Eine längere, regelmäßige Anwendung ist für die dauerhafte Entfernung des Nagelpilzes wichtig. Tabletten sind normalerweise drei Monate einzunehmen, die Lacke mindestens sechs Monate zu verwenden.

Abbildung: Endlich wieder gesunde Füße… © pixabay

Vorbeugung

  • in öffentlichen Einrichtungen nicht barfuß laufen
  • Handtücher, Badematten, Socken bei mind. 60° waschen
  • Schuhe: atmungsaktive Schuhe anziehen (vor allem beim Joggen oder entsprechend körperlicher Arbeit)
  • Socken regelmäßig wechseln
  • Nagelpflege
  • eigenes Handtuch für die Füße verwenden
  • Nagelfeile allein benutzen

Abbildung: … und gesunde Hände! © pixabay



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